Lohi und VdK Bayern kooperieren

18.03.2014
Kooperation zwischen Lohi und VdK Bayern

Lohi kooperiert seit Anfang des Jahres mit dem Sozialverband VdK Bayern

Die Lohi kooperiert seit Anfang des Jahres mit dem Sozialverband VdK Bayern. Im Rahmen der Beratungsstellenleitertagung in Bamberg sprach VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder über die Kooperation.

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst möchte ich mich für die Einladung zu Ihrer Veranstaltung sehr herzlich bedanken und darf Ihnen im Namen der gesamten VdK-Landesgeschäftsführung und ganz besonders im Namen unserer VdK-Landesvorsitzenden und VdK-Präsidentin Ulrike Mascher die herzlichsten Grüße überbringen.

Seit Anfang des Jahres haben der VdK Bayern und die Lohnsteuerhilfe Bayern eine Kooperation geschlossen.

Was hat die Lohnsteuerhilfe und den VdK zusammengeführt? Es ist der unbedingte Dienstleistungs- und Servicegedanke für Menschen, die wegen ihres geringen Einkommens allzu häufig durchs Raster unserer Konsumgesellschaft fallen. Lohi-Mitglieder wie VdK-Mitglieder sind häufig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Rentnerinnen und Rentner, die eher zu wenig als zu viel im Geldbeutel haben.

Und noch etwas verbindet Lohi und VdK: Beide bewegen sich in Rechtsgebieten – und da sind sich die Experten einig – die als besonders schwieriges juristisches Terrain gelten: das Steuerrecht und das Sozialrecht. Für beide trifft zu, dass der jeweilige Paragrafendschungel, durch den wir für unsere Mitglieder Schneisen schlagen, für den Normalbürger, für den gebildeten Laien, aber auch für viele Juristen absolut undurchdringlich ist.

Hier brauchen die Mitglieder Lotsen, die ihnen kompetent und vor allem menschlich zur Seite stehen. In den Beratungsgesprächen des VdK geht es oft um existentielle Situationen, gerade wenn nach Unfall, Krankheit oder Behinderung das ganze Leben neu geordnet und natürlich auch finanziert werden muss. Und so, wie den VdK-Experten im Sozialrecht so schnell keiner was vormacht, macht den Lohi-Experten im Steuerrecht auch so schnell keiner was vor. Für den VdK kann ich die Aussagen von Vertretern von Behörden, Sozialgerichten oder Krankenkassen wiedergeben: „Wenn wir wissen, dass jemand vom VdK vertreten wird, wissen wir, die Sache hat Hand und Fuß.“

Unsere beiden Organisationen genießen einen exzellenten und seriösen Ruf. Das ist heutzutage ja auch bei gemeinnützigen oder sogar karitativen Organisationen leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Statt von Skandalen hört man über die Lohi und den VdK, dass den Menschen hier kompetent geholfen wird.

Der Sozialverband VdK ist gerade in Bayern eine sehr schlagkräftige Organisation und deshalb – das darf ich mit einem gewissen Selbstbewusstsein sagen – auch ein starker Partner für die Lohi. Wir haben weit über 600 000 Mitglieder allein in Bayern, in ganz Deutschland vertrauen 1,7 Millionen Menschen Deutschlands größtem Sozialverband.

Entgegen dem allgemeinen Trend kann der VdK jährlich Neuaufnahmen verzeichnen. 45 000 waren es allein im Jahr 2013. Über 5 Prozent der gesamten bayerischen Bevölkerung – also vom Säugling bis zum Senior – sind Mitglied beim VdK.

Spitzenreiter im VdK, was den Organisationsgrad anbelangt, ist der Bezirk Oberfranken, in dem wir uns ja heute befinden, wo über 8 Prozent der Bevölkerung Mitglied im VdK sind.

In manchen bayerischen Landkreisen überschreiten wir sogar schon die zweistelligen Prozent-Marken, zum Beispiel im unterfränkischen Kitzingen mit mehr als 10 Prozent oder im niederbayerischen Regen-Viechtach mit sogar 12 Prozent Bevölkerungsanteil.

Diejenigen, die neu zum VdK kommen, setzen ihr Vertrauen in einen Partner, der ihnen in schwierigen Lebenslagen hilft. Unsere Berater wissen: Der Papierkrieg mit Behörden kann existenzbedrohend sein. Wer krank ist und um seine Arbeitsfähigkeit bangen muss, wer einen Unfall hatte und vergeblich eine Reha beantragt oder wer einen pflegebedürftigen Angehörigen versorgt und wegen des MDK-Gutachtens keine Bewilligung einer Pflegestufe erhält – der kommt zum VdK.

Das Vertrauen unserer Mitglieder in die VdK-Rechtsberatung haben wir uns redlich erarbeitet. 2013 haben wir für unsere Mitglieder über 170 000 sozialrechtliche Beratungen durchgeführt, 62 000 Anträge auf Sozialleistungen gestellt, 26 000 Widersprüche gegen Behördenbescheide eingelegt und 8000 Klagen vor den Sozialgerichten begleitet. In diesen Streitverfahren rund um Rente, Pflege, Krankheit und Behinderung haben wir circa 28 Millionen Euro an Nachzahlungen für unsere Mitglieder erstritten.

Der VdK lebt in Bayern mit seinem dichten Netz an Beratungsstellen das Prinzip der kurzen Wege. Auch das verbindet uns mit der Lohi. Der VdK hat 69 Kreisverbände mit einigen Außengeschäftsstellen. Übergeordnet sind sieben Bezirksgeschäftsstellen und unsere Landesgeschäftsstelle in München. Wir beraten nicht nur, wir vertreten unsere Mitglieder auch in Verfahren vor den Sozialgerichten – bis zur letzten und höchsten Instanz des Bundessozialgerichts oder sogar des Bundesverfassungsgerichts.

Der VdK ist dank seiner Verbandsgröße eine durchsetzungsstarke Lobby in allen sozialpolitischen Fragen. Der VdK ist in den Medien präsent. Unsere Landesvorsitzende und Präsidentin des VdK Deutschland, Ulrike Mascher, ist dank ihrer öffentlichen Präsenz das Gesicht des VdK geworden.

Der VdK wird gehört und kann etwas erreichen. Das zeigen der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und das Rentenpaket, das Bundessozialministerin Andrea Nahles gestern vorgestellt hat. Beides trägt die Handschrift des VdK. Ich nenne nur das Beispiel Mütterrenten: Dieses Thema hat der VdK vor der Bundestagswahl gesetzt und politisch richtig Druck aufgebaut. Dass Mütter, die vor 1992 Kinder geboren haben, ab 2014 mehr Rente bekommen – pro Kind immerhin etwa 28 Euro im Monat – ist also auch sicherlich unser Verdienst.

Die Sozialrechtsberatung ist und bleibt aber natürlich der wichtigste Pfeiler unserer Arbeit. Und auch hier wollen wir uns weiterentwickeln und die Qualität und den Service für unsere Mitglieder kontinuierlich verbessern.

In der Politik wird oft von einer „Win-win-Situation“ gesprochen. Die Kooperation des VdK und der Lohi ist ein gutes Beispiel für eine solche „Win-win-Situation“. Ein Nebeneffekt der Rentenpolitik der vergangenen Jahre ist, dass immer mehr Rentnerinnen und Rentner steuerpflichtig werden. Der Satz „Die Rente ist steuerfrei“ gilt nicht mehr. Gerade Mitglieder mit kleinen Renten sind oft verunsichert und fragen auch beim VdK nach Beratung in Steuerfragen.

Doch unsere Mitarbeiter dürfen in solchen Fragen keine Auskunft geben, sie dürfen ausschließlich in sozialrechtlichen Fragen beraten. Umgekehrt haben viele Ihrer Ratsuchenden sicherlich auch Beratungsbedarf in sozialrechtlichen Fragen – was Sie in Ihrer Beratung nicht abdecken können und dürfen. Dank der Kooperation können wir nun beide auf die guten Beratungsleistungen unseres Partners verweisen.

Eine VdK-Pressemeldung zur neuen Kooperation von VdK und Lohi vom 2. Januar wurde sehr gut von den Medien aufgenommen. In München druckten beispielsweise die Süddeutsche Zeitung und die tz den Pressedienst ab – zwei sehr auflagenstarke und einflussreiche Zeitungen.

Die Kooperation wird außerdem auf unserer stark frequentierten Internetseite www.vdk-bayern.de beworben. Zudem werden die Mitglieder in der Februar-Ausgabe der VdK-Zeitung im Bayernteil auf die neue Zusammenarbeit aufmerksam gemacht.

Ab nächster Woche liegen in allen unseren Geschäftsstellen Ihre Lohi-Flyer zur Information unserer Mitglieder aus. Unsere Mitarbeiter vor Ort sind informiert, bei Steuerfragen von Mitgliedern auf die Lohnsteuerhilfe Bayern zu verweisen. Außerdem werden unsere Mitglieder auf ausliegenden Handzetteln und Plakaten auf die Kooperation aufmerksam gemacht. Als besonderer Service werden sogar die Adressen der nächstgelegenen Beratungsstellen der Lohnsteuerhilfe kommuniziert.

Sie sehen, dass wir schon einiges unternommen haben, um die Kooperation, von der wir überzeugt sind, gut auf die Beine zu stellen. Die Vielzahl von Nachfragen, die uns beim VdK bisher schon erreicht haben, lässt mich vermuten, dass Sie in nächster Zeit mit erhöhter Nachfrage zu rechnen haben.

Im Gegenzug wurde mit dem Vorstand der Lohnsteuerhilfe Bayern vereinbart, dass der VdK Bayern Prospektmaterial zur Verfügung stellt, das ebenfalls in Ihren Geschäftsstellen ausgelegt werden soll. Wir würden uns natürlich wünschen, dass auch Sie in Ihren Beratungsstellen in den Gesprächen mit Ihren Mitgliedern auf das Angebot des Sozialverbands VdK aufmerksam machen.

Wir jedenfalls haben die Erfahrung gemacht: Die Empfehlungen des VdK werden sehr vertrauensvoll wahrgenommen. Bei Ihnen verhält sich das sicherlich genauso.

Bestimmt werden wir noch weitere Ideen miteinander entwickeln, wie wir unsere Organisationen gegenseitig unterstützen können. Zu denken wäre beispielsweise an Informationsveranstaltungen, in denen der VdK-Referenten bei Ihnen und umgekehrt Sie bei uns Vorträge über das Angebot unserer Organisationen halten. Und – wie gesagt – Sie alle hier haben sicherlich noch weitere Ideen, die wir gerne gemeinsam verfolgen können.

Da sich unsere Dienstleistungsangebote so hervorragend ergänzen, glaube ich, dass wir mit dem Start unserer Kooperation den Grundstein für eine lange und gute Zusammenarbeit gelegt haben. Ich freue mich deshalb auf den weiteren Austausch mit Ihnen auf fachlicher und persönlicher Ebene.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 

Infos zu den Leistungen des VdK unter www.vdk-bayern.de