Gesetzesnovelle ermöglicht mehr Bürgern kostengünstige Einkommensteuerberatung

14.01.2020
Lohnsteuerhilfe

Gute Nachrichten zu Jahresbeginn

Das Steuerberatungsgesetz (StBerG) gibt in Deutschland vor, bei welchen Einkunftsarten und bis zu welchen Einkommensgrenzen in einen Veranlagungsjahr ein Lohnsteuerhilfeverein helfend tätig werden darf. Mussten in der Vergangenheit zum Beispiel Steuerpflichtige mit höheren Mieteinnahmen von Lohnsteuerhilfevereinen aufgrund der begrenzten Beratungsbefugnis abgewiesen werden, so bringt das Dritte Bürokratieabbaugesetz ab dem 01.01.2020 für die Bürger Verbesserungen.

Die Grenzbeträge für andere Einkunftsarten wurden für Einzelveranlagte um 5.000 Euro jährlich auf 18.000 Euro und für Zusammenveranlagte auf 36.000 Euro erhöht. Sie betreffen in erster Linie Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, aber z. B. auch Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften oder Einkünfte aus Kapitalvermögen, soweit diese nicht abgeltend besteuert wurden. Aufgrund der hohen Mietpreise in Großstädten war die gesetzlich beschlossene Erweiterung der Einkommensgrenzen längst überfällig.

Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit, Unterhaltsleistungen, Renten oder andere Altersbezüge, Leistungen aus Altersvorsorgeverträgen, Pensionsfonds, Pensionskassen und Direktversicherungen stehen einer Mitgliedschaft in einem Lohnsteuerhilfeverein niemals entgegen. Darüber hinaus dürfen Übungsleiter, ehrenamtliche Helfer und kommunale Mandatsträger auch dann betreut werden, wenn sie selbstständig tätig sind, die Einnahmen aber aufgrund von Freibeträgen steuerfrei sind. Betreiber von Photovoltaikanlagen sind weiterhin ausgeschlossen, da sie steuerlich als Unternehmer gelten.

Die neuen Einkommensgrenzen gelten ab sofort auch rückwirkend für Steuerjahre vor 2020. So mancher Arbeitnehmer, Rentner oder Pensionär kann daher ab sofort von den Vorteilen eines Lohnsteuerhilfevereins, die ihm in der Vergangenheit verwehrt blieben, profitieren. Die Gesetzesnovelle macht es möglich, sich z. B. bei der Lohi umfassend, aber kostengünstig steuerlich beraten zu lassen und die lästige Erstellung einer Steuererklärung und Prüfung des Steuerbescheids in die Hand von Profis zu übergeben, die meistens ein paar Euros mehr an steuerlicher Rückerstattung herausholen können.