Übungsleiterpauschale steuerfrei

04.09.2018
Übungsleiterpauschale

2.400 Euro bleiben bei Übungsleitern jährlich steuerfrei

Obwohl gemeinnützige Arbeit neben der eigentlichen Berufstätigkeit eine zusätzliche Mehrbelastung darstellt, wird sie von vielen Menschen als erfüllend empfunden. Der Gedanke, selbstständig tätig zu sein, eigene Ideen umzusetzen, anderen Menschen etwas zu vermitteln und auf ihrem Weg zu unterstützen, motiviert Menschen, sich als Übungsleiter zu engagieren. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht die Arbeit mit Jugendlichen, Senioren und Flüchtlingen.

Der Gesetzgeber honoriert das nebenberufliche Engagement als Ausbilder, Trainer, Dozent, Künstler, Betreuer, Pfleger oder Vormund mit einem jährlichen Steuerfreibetrag für Vergütungen in Höhe von 2.400 Euro. 

2.400 Euro für Nebenberufler

Ein Schwimmlehrer bei der Wasserwacht, Chorleiter im Gesangsverein, Kursleiter bei der Volkshochschule, Ausbilder bei der DLRG oder Sterbebegleiter in einem Hospiz können zum Beispiel vom § 3 Nr. 26 im EStG, der die Übungsleiterpauschale regelt, profitieren. Entscheidend ist, dass die Tätigkeit als Übungsleiter nebenberuflich erfolgt und zeitlich nicht mehr als ein Drittel der Haupttätigkeit ausmacht. Das trifft neben Berufstätigen auch auf Hausfrauen, Studenten, Arbeitslose oder Rentner zu. Bei Minijobbern kommt der Steuervorteil nur dann zum Tragen, wenn sie nicht pauschal besteuert werden.

Voraussetzungen für die Übungsleiterpauschale

Weiterhin muss die pädagogisch, künstlerisch oder pflegend ausgerichtete Übungsleitertätigkeit für eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Körperschaft erfolgen. Zu den juristischen Personen des öffentlichen Rechts zählen unter anderem die Gemeinde, Stadt, Hochschule, Volkshochschule, Kammer, Ortskrankenkasse oder die deutsche Rentenversicherung. Unter die gemeinnützigen Körperschaften fallen beispielsweise Sportvereine, Sportverbände, Kulturvereine, Umweltvereine, Wohlfahrtsverbände, Hospizvereine, Kinderhilfswerke oder andere inländische Hilfsorganisationen.

Die Übungsleiterpauschale ist ein Freibetrag

In der Übungsleiterpauschale von 2.400 Euro sind alle Einnahmen enthalten, also nicht nur Vergütungen, sondern auch Aufwandsentschädigungen. Nur Einkünfte, die den Freibetrag übersteigen, werden mit dem individuellen Steuersatz versteuert. In diesem Fall können im Gegenzug jedoch Werbungskosten, wie Fahrtkosten oder Aufwendungen für Arbeitsmittel, die im Zusammenhang mit der Übungsleitertätigkeit entstanden sind, steuerlich abgesetzt werden.

Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale

Für ein und dieselbe Tätigkeit können keine weiteren Steuervorteile, wie die Ehrenamtspauschale, in Anspruch genommen werden. Sehr wohl aber, wenn es sich um unterschiedliche Tätigkeiten im selben Verein handelt. Gibt beispielsweise der Vorstand eines Tennisvereins auch Trainerstunden für den Nachwuchs, so können die Trainerstunden mit der Übungsleiterpauschale abgegolten und die ehrenamtliche Tätigkeit im Vorstand zusätzlich mit der Ehrenamtspauschale honoriert werden. Um beide Steuervorteile zu erhalten, ist es wichtig, dass beide Zahlungen getrennt voneinander erfolgen.

Bildquelle: fotolia | Urheber: Photographee.eu