Endspurt für die Steuererklärung 2023

Wer es noch nicht erledigt hat, dem rennt bald die Zeit davon.
Allerspätestens am Montag, dem 2. September 2024 müssen Selbstersteller ihre Steuererklärung für das Veranlagungsjahr 2023 als Pflichtveranlagte beim zuständigen Finanzamt abgegeben haben. Wer die Frist überschreitet, riskiert einen Verspätungszuschlag. Dieser beträgt 0,25 Prozent der festgesetzten Einkommensteuer und mindestens 25 Euro pro Monat der Verspätung. Erlassen werden kann der Verspätungszuschlag vom Finanzamt in Fällen, in denen eine Steuerrückerstattung fällig ist, die Steuerschuld null Euro beträgt oder wenn eine Verlängerung der Abgabefrist gewährt wird.
Eine Steuererklärung ist verpflichtend, wenn:
- in den elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmalen ein Freibetrag für Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen erfasst ist.
- mehrere Jobs parallel angenommen und von zwei oder mehr Arbeitgebern Löhne oder Versorgungsbezüge überwiesen wurden (Steuerklasse VI).
- Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld, Elterngeld, Krankengeld, Insolvenzgeld oder Altersteilzeitzuschläge von über 410 Euro bezogen wurden.
- der ehemalige Arbeitgeber einen sonstigen Bezug wie eine Abfindung ausbezahlt und dieser ermäßigt besteuert wurde.
- in der Ehe oder Lebenspartnerschaft beide berufstätig und die Steuerklassenkombination III/V oder IV/IV mit Faktorverfahren gewählt wurde.
- nach Scheidung oder Tod des Partners im selben Jahr wieder geheiratet wurde.
- weitere Einkünfte wie Mieten, Renten, ausländische oder Nebeneinkünfte vorliegen, die mehr als 410 Euro betrugen.
- der Ehegatte beschränkt steuerpflichtig ist und im EU-/EWR-Ausland lebt.
- ein Verlustvortrag geltend gemacht wurde.
- Einkünfte aus Kapitalvermögen, bei denen keine Abgeltungssteuer erhoben wurde, vorliegen.
- die Rente über dem Grundfreibetrag von 10.908 Euro pro Person in 2023 abzüglich Werbungskosten, Sonderausgabenpauschbetrag und des Rentenfreibetrags in Abhängigkeit vom Rentenbeginn liegt.
- das Finanzamt zu einer Abgabe auffordert.
Gut zu wissen
Wer die Frist nicht einhalten kann, kann die Einkommensteuererklärung an einen Lohnsteuerhilfeverein wie die Lohi abgeben. Dadurch verlängert sich die Frist für die Steuererklärung 2023 um ganze neun Monate.
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